Ich möchte meinen Bien demnächst an einen anderen Standort umsetzen. Der Standort ist 17 km entfernt, also von dieser Seite aus kein Problem. Meine Frage ist, ob ich irgentwelche Maßnahme bezüglich des Einfliegens machen muß Im Sommer ist klar, da lege ich ein paar Tannenzweige vor das Flugloch, aber jetzt im Winter? Es ist ja kein "Flugwetter" .
jetzt im Winter kannst Du problemlos die Bienen (natürlich schonend und ohne große Erschütterungen wie im Schubkarren durch Schlaglöcher) umsiedeln, das geht bis zum Reinigungsflug eigentlich problemlos. Im Auto halt nicht die Heizung aufdrehen, sonst machen die gleich im Auto den Reinigungsflug und vielleicht trotzdem sicherheitshalber in den Fluglochspalt einen Schaumstoffstreifen einklemmen, damit die nicht rauskommen. Die Beute mit einem Spanngut fest zusammenspannen und auch wenn die Bienen dann am neuen Standort sicher stehen mal durchaus 1h vergehen lassen, bis die Bienen sich wieder in der Winterkugel gesammelt haben und wieder ruhig sind. Ich stelle meine Beuten gerne auf Palletten, nicht nur des Bückens wegen, sondern dann sind die auch etwas vom kalten, feuchten Boden weg und die Mäuse und Hühner kommen nicht so leicht ran. Ein paar Tucken haben mir schon einige Kästen aus Langeweile angepickt. Bei größten Minustemperaturen sollte man den Umzug nicht machen, da sonst aufgeschreckte Bienen sich aus der Winterkugel lösen, verklammen und dann erfrieren. Üblicherweise gibt es immer um Weihnachten herum ein paar rel. warme Tage, die ich zur Winterbehandlung mit Kleesalz nutze. Das wäre auch ein guter Termin zum Umstellen. Da werde ich auch unterwechs sein.
Den Tannenzweig im Sommer nutze ich eigentlich nur bei schwachen Völkern und Gefahr von Räuberei. Die weisellosen Königinnenableger erhalten verschiedenste Zeichen am Flugloch, ob dies nun ein Stein, ein Tannenzapfen, ein Tennisball, ... ist, damit die Königin auf Begattungsflug wieder leichter zurück und in die eigene Beute findet. Ansonsten ist bei Tracht so ein Zweig für die schwerbeladenen Nektar- und Pollensammlerinnen nur hinderlich.
Sofern man bei der Wanderung ein Bienenvolk am Standplatz (als "Lumpensammler, bei dem sich die Flugbienen auch anderer Völker, die noch unterwechs sind, einbetteln können) zurück läßt, kann man auch während der Flugzeit Bienen verstellen, sofern man zudem 2-3 km weiter zieht. Besser ist es jedoch, die Beuten spät abends zu verschließen und über Nacht weiter zu wandern.
Mit dem Reinigungsflug fliegen sich die Bienen sowieso neu ein, also nur jetzt über den Winter die Fluglöcher offen halten, aufpassen, daß keine Mäuse oder in Waldgebieten Spechte die Beuten finden und somit leicht erbeutetes Futter haben.
Dann viel Spaß und trotzdem Schutzkleidung tragen.
Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen. Eigentlich brauchst Du, wenn Du z.B. die Bienen vom Landkreis xy ins Stadtgebiet yx oder umgekehrt verstellst eine Wandergenehmigung, da Du z.B. aus einem Faulbrutsperrbezirk weder auswandern, noch in solchen einwandern darfst. Solltest Du unliebsame Imkernachbarn haben, solltest Du die Genehmigung einholen. Ist ein kostenfreier Gang zum Veterinäramt. Die Bescheinigung ist dann in Kopie zusammen mit dem Namen des Imkers am neuen Bienenstandort anzubringen.
Danke Ihr 2, Ihr seid Klasse Ich bin zwar jetzt ganz sicher, daß ich kein Imker werde, von wegen selbsterklärend , aber was ich jetzt durch Euch schon gelernt habe, ist genial.
Weiter so, meine Achtung vor Imkern wächst langsam in's Unermeßliche *verneigvoreuch*
schade, aber es ist alles nicht so schwierig, die Bienen wollen ja überlebenund wenn der Imker noch so viel falsch macht. Wobei manche machen da schon eine Wissenschaft drauß. Bienen sind ja nach Rind und Schwein mindestens das drittwichtigste Nutztier, manche ordnen die Bienen sogar noch weiter vorne ein.
Wenn die Temperaturen ein paar Grad über 0°C sind, dann kann man das schon machen. Man muß halt, wie immer be den Bienen, vorsichtig hantieren. Je wärmer desto besser, wenn es aber sowieso 17km Unterschied zwischen den Standplätzen sind und keine zwingende Not besteht, kann man auch noch den Reinigungsflug (+ ca. 1 Woche mit Flugwetter) abwarten und dann abends, wie geschildert umsetzen. Bei mir sind es z.T. nur wenige 100m, da muß ich das entweder über ein 14-tägiges Zwischenquartier außerhalb des Flugkreises und dann an den neuen Standort machen, wenn ich im Winter nicht dazu komme.
Zitat von orpiIm Auto halt nicht die Heizung aufdrehen, sonst machen die gleich im Auto den Reinigungsflug und vielleicht trotzdem sicherheitshalber in den Fluglochspalt einen Schaumstoffstreifen einklemmen, damit die nicht rauskommen.
mach ich sowieso schon aus Selbstschutz
Zitat von orpiDen Tannenzweig im Sommer nutze ich eigentlich nur bei schwachen Völkern und Gefahr von Räuberei
Ich dachte man (oder Frau) macht es, damit die Immen merken, daß sich etwas verändert hat und sie sich neu einfliegen müssen. Ich lege den Zweig auch nur einen Tag vor das Flugloch, dann kommt er wieder weg. Unsere Damen sind ja sehr gelehrig .
Zitat von orpiBesser ist es jedoch, die Beuten spät abends zu verschließen und über Nacht weiter zu wandern.
Mach ich auch, möchte schließlich alle mit bekommen .
Zitat von orpiAch ja, beinahe hätte ich es vergessen. Eigentlich brauchst Du, wenn Du z.B. die Bienen vom Landkreis xy ins Stadtgebiet yx oder umgekehrt verstellst eine Wandergenehmigung, da Du z.B. aus einem Faulbrutsperrbezirk weder auswandern, noch in solchen einwandern darfst. Solltest Du unliebsame Imkernachbarn haben, solltest Du die Genehmigung einholen. Ist ein kostenfreier Gang zum Veterinäramt
Ist zum Glück alles Kreisintern . Habe aber durch meine Kükenaktion im Frühjahr einen guten Draht zu unseren Amtstierärztin und so brauche ich nur anzurufen und sie schickt mir die Genehmigung zu (ist halt doch gut mit den Behörden zu arbeiten und nicht gegen sie... ein ehrlicher Umgang hilft allen).
Zitat von CartujaDanke Ihr 2
Gern geschehen, ich bin ja auch nur der Fragende und lerne durch die erfahrenen Imkern viel dazu. AN DIESER STELLE NOCHMAL GANZ LIEBEN DANK AN ORPI FÜR SEINE GEDULDIGEN ANTWORTEN .
Zitat von gujacleamöglichst nicht im Winter umsetzten, sonst "haut´s" die ganze Wintertraube auseinander...
Hallo Andrea, ich habe es so verstanden, daß man nicht bei zu niedrigen Temperaturen wandern sollte. Außerdem fährt man in meinem Bulli doch wie in einer Sänfte und den Weg vom Auto bis zum Standplatz werde ich meine Bienen auf Händen tragen. Die ganze Aktion wollte ich sowieso nur machen da ich sie zur Zeit bei mir in Krempe stehen habe und der Raps-Standort nur ca. 1km weg ist, außerdem muß ich sie, wenn sie wieder vermehrt fliegen, sowieso an einen anderen Standort bringen(der Nachbar hat Angst ). So dachte ich mir, erstmal nach Itzehoe und kurz vor der Rapsblüte dann zum Raps.